Lars Häßlich
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Meine Erfahrungen mit der Phlebologie in 2017
Hallo,
ich habe in meinem Leben noch nicht viel Erfahrungen mit Krankenhäusern gemacht und leider findet man kaum hilfreiche Rezessionen. Deshalb ist mir wichtig hier kurz zu Berichten.
Bei mir lag ein deutlich sichtbarer Defekt des Venensystems der linken Wade vor. Auf Grund der Nähe war Unna für die Behandlung meine erste Wahl, da ja hier eine moderne Phlebologiestation existieren soll.
Zum Empfang:
Am Telefon wurde freundlich der Termin aufgenommen, wobei schon ein Stressfaktor der Mitarbeiterin spürbar war. Dies bestätigte sich auch am Termintag. Zwar versuchen die Mitarbeiterinnen wirklich sehr freundlich zu sein, aber eine totale Überlastung war deutlich sichtbar und auch hörbar, da gerade beim Eintreten Gespräche über drohenden Zusammenbruch geführt wurden, wenn sich nicht bald was ändert. Was mir direkt zu denken gab war, dass ich mich vorstellte und sagte, dass ich einen Termin habe, während ich meine Krankenkassenkarte über den Tresen reichte. Die direkte Reaktion, ohne vorher ein anderes Wort zu sagen war: "Sind sie privat zusatzversichert und haben sie ein Anrecht auf ein 1 oder 2 Bett-Zimmer!?" Es wurde weder eine Untersuchung durchgeführt, noch kannte irgendwer mich vorher, aber es war wichtig zu wissen, wie man mit mir stationär planen konnte?!
Auf Grund der für mich deutlich vorliegenden Überlastung und Art und Weise des Umganges mit Patienten bei Anmeldung, trotz der dafür noch akzeptablen Freundlichkeit 2 Sterne
Zur Untersuchung:
Die Ärztin war sehr nett, erklärte mir, dass sie ein paar mal auf meine Beinvenen drücken würde, während sie einen Ultraschall machen wird und so wurde es auch getan. Was aber Sinn und Zweck davon war, wurde nicht erwähnt. Da für mich bei einer Untersuchung der Art eine Erklärung ohne Nachfrage des Patienten Standard sein sollte, hier nur 2 Sterne.
Zur Diagnose:
Nach ein paar Minuten und nur durch die Ultraschalluntersuchung war klar:
Beidseitige OP mit Vollnarkose, 48Std Krankenhausaufenthalt und an beiden Beinen ein Schnitt von 4cm in der Leiste und am Unterschenkel ein weiterer Schnitt notwendig, weil an beiden Beinen die gesamte Vene entfernt werden muss! (NULL STERNE)
Auf die Frage, warum das im Wartezimmer sogar in der eignen Begleitheften beschriebene Verödungsverfahren nicht genutzt werden kann, wurde mir sorgfältig erklärt, was die Flüssigkeit alles anrichten kann, wenn sie unkontrolliert auch in andere Venen fließt. Auf die weitere Frage, warum in den eigenen Begleitheften die neue Verödung mit Schaum, der punktuell die Vene zusätzt und ein Verlaufen in die anderen Venen verhindert wurde angepriesen wird, der ja nichts mit der von ihr erklärten Methode zu tun hat, wurde mir folgende Antwort gegeben:
"Dieses Verfahren nutzen wir bei Managern, die den nächsten Flug bekommen müssen und keine Zeit haben sich zu kurrieren. Die kommen aber in 3 Jahren spätestens zur OP!" Das fand ich extrem frech und mir fehlten die Worte. Hier wieder 0 Sterne.
Die Frage nach einer Laserbehandlung wurde wie folgt abgeschmättert: "Das geht nur, wenn die Venen nicht zu sehr verwunden sind. Wenn zu viele Schlingen und Knoten mit im System sind, dann kommt man mit dem Laser nicht durch!" Hier wieder 0 Sterne!
Ich habe mir dann eine zweite Meinung in Hamm eingeholt und wurde jetzt Donnerstag auch dort ambulant operiert!!!
Über 98% wurde mit einem Laser erfolgreich im Bein verbrannt und minimal noch an zwei kleinen Stellen oberflächliche Venen durch Entnahme entfernt. Dies in gerade mal 35min. Am ersten Tag konnte ich fast schmerzfrei laufen, minimaler blauer Fleck und sonst nichts.
Normal müsste man so ein Krankenhaus die Berechtigungen entziehen!